Meine Hürden auf dem Weg zum eigenen Podcast -Teil 2

Meine Hürden auf dem Weg zum eigenen Podcast -Teil 2

Ich gebe es zu. Ich hatte 2013 schon mal einen Podcast. Zumindest dachte ich das. Heute weiß ich: ich hatte nur Audios, die auf meinem damaligen Blog lagen. Mehr war das nicht.

Um einen echten Podcast zu machen braucht es eben einen Feed. D.h. etwas, was der geneigte Hörer abonnieren kann, um automatisch über eine neue Episode informiert zu werden.

Das ist kein Hexenwerk, das kann ich dir sagen. Wenn es aber nicht funktioniert – wie es bei mir der Fall war – dann ist das ganz schön nervenaufreibend.

Davon und von anderen Hürden auf dem Weg zu meinem Podcast berichte ich dir hier. Teil 1 (Mit den Hürden 1 bis 7) kannst du hier nachlesen.

 

Weitere 6 Hürden auf dem Weg zum Podcast

 

Phase 2: Vom Audio zum Podcast

Nun ist es also so weit. Die Audios sind fertig. Die Tonspuren geschnitten und bearbeitet. Der Podcast kann also in die Welt raus. Fast.

Ein paar kurze Schritte fehlen noch. Bei mir sind aber noch eine Menge Hürden dazwischen gekommen. Hier zeig ich sie dir:

 

Hürde 8 „Die passende Musik auswählen“

Hier trifft leider wieder zu: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Im Grunde passt diese Hürde in meine Hürde Nummer 3, weil es wieder um eine Entscheidung geht. Mich hat diese Auswahl allerdings mindestens 2 Wochen beschäftigt, so dass sie einen eigenen Punkt verdient.

Im Grund war mein Problem auch nicht, sich zwischen tausend tollen Möglichkeiten zu entscheiden.

Nein. Ich wusste sehr genau, was ich wollte. Nur habe ich es aber nicht gefunden.

Andererseits war ich gerade auch nicht bereit, mir extra einen Jingle komponieren zu lassen.

 

Was ich getan habe:
  • Überlege dir, was dir an deinem Musikstück wichtig ist. Welches Instrument willst du drinne haben willst? Welches Musikgenre liegt dir? Was soll die Musik ausdrücken? In welchem Tempo sprichst du und sollte sich das Musikstück entsprechend bewegen (Wichtig!)? Ich wollte unbedingt die menschliche Stimme im Jingle hören. Am Besten in einen rhythmischen, abstrakten Stimmspiel. Und das hab ich auf den passenden Plattformen so nicht gefunden. Also überlegte ich mir, was will ich dann? Was ist mir noch wichtig? Meine Idee: Klarinette wäre super. Denn dieses Isntrument kommt dem Klang der menschlichen Stimme von allen Instrumenten am nächsten. Bei der Suche nach Stücken mit Klarinette gab es nicht so viel Auswahl – Zum Glück – war eines dabei, was mich wirklich getriggert hat. In den Folgen, also z.B. auch hier, kannst du es am Anfang und am Ende nun hören.
  • Notier dir eine kleine Sammlung von maximal 5 Stücken, die in die engere Auswahl kommen. Nimm eins von diesen. (ich hab das dann wie gesagt eine Woche ruhen lassen – und ein anderes genommen 🙂 )
  • Lass das Projekt Musikauswahl eine Woche liegen. Das hilft immer, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Bzw. in diesem Fall das Lied vor lauter Tönen nicht heraushören kann. Nach einer Woche Pause war mein Stück innerhalb von 5 Minuten gefunden und gekauft!

 

Was du noch tun kannst:
  • Lass dir das passende Stück selbst komponieren, z.B. hier. (Kostet aber etwas mehr an Zeit und Budget).
  • Nimm eines was „ok“ ist – statt auf das Perfekte zu warten.
  • Hol dir Meinungen von Anderen ein. (Dann, wenn du dich wirklich nicht zwischen 2 oder 3 Stücken entscheiden kannst.)
  • Hol dir keine Meinungen ein. (Nämlich dann, wenn du innerlich schon weißt, dass du genau dieses Stück willst.)

 

Hürde 9 „Spätes Feedback“

Sich Meinungen von Anderen einzuholen, fand ich bis vor einigen Wochen noch gut. Heute sehe ich es kritisch.

An und für sich ist Austausch und Feedback sinnvoll – keine Frage. Doch du solltest vorher klar haben: Was ist dein Ziel mit diesem Feedback? Bist du bereit ALLE Antworten zu berücksichtigen? Welche Konsequenzen soll das Feedback denn haben?

Sei dir auch bewusst: Du zeigst dich in einem Arbeitsprozess, d.h. deine Dinge sind weder fertig noch perfekt. Das vergessen aber einige der Feedbackgeber und ihr Feedback fällt ggfs. negativ und nicht wertschätzend aus. Klär für dich: Was machst du dann?

Mich hat ein negatives Feedback im Stile von „Das ist doof.“ mehr getroffen, als ich vorher gedacht hätte. Es war nicht konstruktiv im Sinne von: so oder so fänd ich es besser. Daran hab ich ein paar Tage zu knappern gehabt, bis ich entdeckte. Ok – ich bin gar nicht bereit für Feedback. Nicht in allen Situationen.

 

Was ich getan habe:
  • Reflexion: Wofür will ich Feedback? Von wem ist es mir wichtig? Wo bin ich einfach nur unsicher und ich will KEIN Feedback sondern eine Bestätigung?
  • Hol dir KEIN Feedback! Ich musste ein paar Entscheidungen treffen, die ICH treffen musste. Feedback hätte mich von meiner inneren Stimme nur abgelengt, statt mehr zu einer guten Entscheidung geführt. So hab ich mir keines geholt.
  • Hol dir Feedback von ausgewählten Menschen! Im Arbeitsprozess kann es sein, dass du dich verletzlich fühlst. Wäge daher für dich ab, wo und wem gegenüber du dich bzw. deine Arbeit zeigen willst – und wo die Bühne zu groß wäre.

 

Hürde 10 „Technik“

Schon wieder Technik? Darüber hatte ich doch schon geschrieben!

Nun allerdings war es nicht mehr die Aufnahmetechnik, die mir Angst machte. Nun machte gar nichts Angst, sondern es machte einfach nicht.

Wovon ich rede ist das Erstellen des Feeds. Denn Itunes wollte ihne nicht akzeptieren. Irgendwo war ein Fehler im Code. Oh nein!

 

Was ich getan habe:
  • Hol dir Hilfe oder lies darüber, wie man aus einem Audio einen Podcast macht. Im Grund sind es nur wenige Schritte die getan werden müssen. Wenn du wie ich keine Ahnung davon hast, dann lass es dir erklären. Gordon macht das in seinen Kursen ganz toll.
  • Sei flexibel! (und ändere deine Pläne!) Ich hatte eine Lösung zur Feedintegration erstellt. Allerdings akzeptierte Itunes den Feed nicht. Ich war nur einen Hauch davon entfernt, einen Podcast zu haben und dann das! Das war wirklich ernüchtern! Nach einem halben Tag in der Hotline bei Itunes und sogar Apple und einem Abend mit einem Programmierer an meinem PC war zumindest das Problem klar: Das Plugin zur Feederstellung kommunizierte nur fehlerhaft mit Itunes. Doch was konnte ich tun? Meine Pläne ändern! Es gibt mehr als dieses eine Plugin und mehr als diese eine Lösung einen Podcastfeed zu erstellen. Jetzt habe ich nicht die Erträumte. Doch dafür habe ich eine die funktioniert!
  • Geh den leichten Weg! Ok, das war nicht die angestrebte Lösung. Um diese durchzusetzen, hätte ich sicherlich einige Tage den Programmierer einspannen können, um den Fehler im Code zu finden und zu reparieren. Aber wofür, wenn andere Wege mir erlauben, dass der Feed innerhalb von wenigen Minuten funktioniert? Gesagt getan. Es war so einfach!

 

Phase 3: Der Podcast Launch

 

Hürde 11 „Launch“

Wenn man ein Projekt startet, dann braucht es eine Strategie und einen Plan, wie Andere davon erfahren. Es braucht in irgendeiner Form einen Launch. Am besten einen richtigen. Doch davon habe ich weder Ahnung noch ne Menge Zeit übrig. Nun hätte ich mit dem Publik machen des Podcast noch warten können, bis ich so weit gewesen wäre. Doch wie viele Wochen noch hätte das gedauert? Nein, ich brauchte eine schnelle Lösung.

Also habe ich es einfach spielerisch gemacht!

 

Was ich getan habe:
  • Ich habe die Blogposts über die Hürden geschrieben und anderen davon berichtet.
  • Ich habe meine Newsletterabonnenten informiert, woran ich arbeite und sie um Wunschthemen befragt.
  • Als die ersten Folgen im Kasten waren, hab ich stärker angefangen, Anderen von meinem Podcast zu erzählen. Damit habe ich eine Erwartungshaltung bei Ihnen aufgebaut. Und mein eigenes Commitment erhöht.
  • Ich habe immer mal von einer Zwischenetappe in den Social Media berichtet.
  • Ich habe meinen Probehörern einzelne Folgen präsentiert – und sie haben dankbarerweise davon weiter erzählt!

 

Also, du siehst. Nichts Großes und damit ausbaufähig – aber ein leichter, spielerischer Beginn.

Jetzt habe ich mehr Zeit, um meine Skills in diesem Bereich auszubauen! 😉

 

Hürde 12 „Sichtbar werden“:

Was mich lange innerlich zurückgehalten hat, und zwar in jeder der Phasen der Produktion, ist die Angst vor Sichtbarkeit. Im Grunde ist es die Angst vor Verletzlichkeit. Wie oben beschrieben, kann das erste Raustreten auf eine neue Bühne mit Verletzlichkeit verbunden sein. Diese macht uns zwar authentisch und menschlich, was für die von außen Betrachteten attraktiv sein kann. Für uns selbst kann sich das jedoch bedrohlich anfühlen.

Ich erahne, dass es wie mit dem Sprechen vor Gruppen ist. Man gewöhnt sich daran und der Adrenalinpegel ist dann nicht mehr dauerhaft oben. Doch die ersten Versuche auf einer neuen Bühne sind eben sehr besonders.

Was sich nicht abstreiten lässt: Wer sich durch sein Sichtbar werden auf einer neuen Bühne greifbar macht für Kunden und Kooperationspartner, der wird damit auch angreifbar. Im Schatten kann man im Versteck bleiben.

Die Erfahrung von Anderen und meine eigene, wenn auch noch Kurze seit ich mit dem Podcast draußen bin, zeigt mir aber: Die Leute, die sich öffentlich zu meinem Podcast äußern, tun das positiv. Die, die es nicht gut finden, schweigen i.d.R.

 

Was du also tun kannst:
  • Geh raus und zeig dich mit deinem Wissen.
  • Gib dir die Chance, dass es sich normal anfühlen darf, indem du es immer und immer wieder machst.
  • Bleib bei dir, anstatt in den Köpfen der Anderen sein zu wollen (Finden die das jetzt gut?).

 

Hürde 13 „Strategie vs. Lustprinzip“

So ein Podcastprojekt mal nebenbei zu machen, ist recht umfangreich. Daher braucht es eine Menge Eigenmotivation immer wieder in die Gänge zu kommen. Das hat bei mir trotz vieler Störungen von Außen (Kinder krank, Ferienzeiten, Das laufende Business usw.) und Innen (Zweifel, Müdigkeit usw.) doch immer wieder funktioniert.

Und zwar weil ich dieses Projekt für mich vollkommen nach dem Lustprinzip gestaltet habe. Ich habe bestimmt 7 Redaktionspläne fertig gemacht und alle wieder über den Haufen geworfen – und dann habe ich einfach nach und nach überlegt: Auf welches Thema habe ich JETZT Lust? Was sind einige Basics, die ich vermitteln will? Was bewegt meine Kunden gerade oder immer wieder?

 

Daher dieser letzte Tipp:
  • Starte leicht und mit Spaß! Und wenn das für dich heißt, dass du die inneren Regeln („man braucht einen Redaktionsplan“) fallen lässt, dann ist das ok.

Für mich, war es so einfacher einzusteigen. Im neuen Jahr aber, da soll es einen Plan und mehr Struktur geben. Mal schauen, wie mir das liegt …

 


 

So. Wie du siehst, kann man alle Hürden überstehen! Ich bin durchgegangen, drüber gestiegen, bin drüber gestolpert, hingefallen, und immer einmal mehr aufgestanden, wie es so schön heißt.

Und es hat sich gelohnt: denn nun ist er online: mein Podcast!

Du kannst in hier bei Itunes abonnieren und hören und hier bei Stitcher abonnieren und hören.

Er ist nicht perfekt, aber er ist da. Und das ist die Hauptsache!!!

Es wird auch Hürden geben, jetzt wo er da ist – ohne Frage. Darüber werde ich vielleicht berichten! 😉

 

Was ich dir alles in allem mitgeben möchte:

 

Egal ob dein Projekt Podcast heißt oder ob du eine andere öffentliche Bühne bespielen willst: Es lohnt sich alle Hürden zu deinem öffentlichen Auftritt zu überqueren!

Daher fang jetzt an und zeig dich & sprich!

Herzlich, Deine Steffi

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